Datum: 23.04.2024

Gerhard Liese erhält den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Wer sich im Hochtaunuskreis mit Lokalpolitik beschäftigt, der kommt an dem Namen Gerhard Liese nicht vorbei. Hier im Taunus hat der leidenschaftliche Pädagoge große Spuren hinterlassen. Für seine Verdienste für die Gesellschaft überreichte ihm nun Landrat Ulrich Krebs das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. „Ein Bundesverdienstkreuz überreichen zu dürfen, ist immer ein Anlass zur Freude. In diesem Falle freut es mich aber ganz besonders: Denn mit Gerhard Liese wird ein Mann gewürdigt, der sich stets für seine Heimatstadt Usingen, für Demokratie und für Menschen eingesetzt hat, die nicht im Fokus der Gesellschaft stehen“, sagte Landrat Ulrich Krebs bei der Feierstunde.

Schon seit 1977 engagiert sich Gerhard Liese in der Kommunalpolitik der Stadt Usingen. Bis 1980 war er ehrenamtlicher Erster Stadtrat der Buchfinkenstadt. Von 1985 bis 1997 war er hier Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und von 2006 bis 2011 erneut Erster Stadtrat. Dabei übernahm er 2009 und 2010 auch kommissarisch das Amt des Bürgermeisters, nachdem der damalige Bürgermeister vorzeitig aus dem Amt geschieden war. Von 2011 bis 2021 war Gerhard Liese schließlich Stadtverordnetenvorsteher und somit Erster Bürger der Stadt Usingen.

Geboren 1939 in Gernrode/Eichsfeld studierte Gerhard Liese zunächst Medizin in Mainz, dann Biologie und Physik in Frankfurt. Nach dem Studienabschluss arbeitete er als Lehrer an der Usinger Christian-Wirth-Schule, bevor er von 1979 bis 1999 als Schulamtsdirektor das Staatliche Schulamt im Hochtaunuskreis und der Wetterau leitete. Nach einer zweijährigen Tätigkeit beim Regierungspräsidium in Darmstadt wechselte er als Abteilungsleiter ins Kultusministerium nach Wiesbaden, bis er 2004 als Ministerialdirigent tätig war.

Der Fokus auf Schule und Bildung hat Gerhard Liese auch mit dem Wechsel in den Ruhestand nicht verloren. Hier sei vor allem an sein Engagement für den Teilneubau der Förderschule Helen-Keller-Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder in Oberursel erinnert, der nun den Namen Hans-Magiera-Schule trägt. Gerhard Liese stellte den Kontakt zwischen dem Stiftungsvorstand der Hans-Magiera-Stiftung und Hochtaunuskreis her und begleitete den Prozess des acht Millionen teuren Neubaus von der Planung bis zur Fertigstellung mit seinem Fachwissen. Auch beim Neubau des „Hauses der Offenen Hilfe“ in Usingen brachte sich Gerhard Liese ein und stand dabei in engem Kontakt mit der Lebenshilfe Hochtaunus e.V.

Nicht wegzudenken ist Gerhard Liese auch aus dem Kulturleben in Usingen und dem Usinger Land. So zählte er 1978 zu den Gründungsmitgliedern des Kulturkreises Usinger Land. Dabei verstand er es stets, Kultur und soziales Engagement miteinander zu verknüpfen. Als Leierkastenmann mit Zylinder spielte Gerhard Liese auf Stadtfesten und sammelte dabei Spenden für die Alten- und Krankenpflege in Usingen. Unvergessen sind auch seine Auftritte in der Bütt als Protokoller des „Usinger Carneval Verein“.

„Selbst diese lange Aufzählung ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem breiten Tätigkeitsspektrum von Gerhard Liese“, so Landrat Krebs. „Im Wort ,Verdienstorden‘ steckt auch das Wort ,verdienen‘ . Im Falle von Gerhard Liese trifft das absolut so. Er hat diese Auszeichnung wahrlich verdient.“

Auch Usingens Bürgermeister Steffen Wernard war bei der Feierstunde anwesend und überbrachte Glückwünsche. „Ich freue mich, dass Gerhard Liese den Bundesverdienstorden erhalten hat, denn Gerhard Liese hat sich allein in Usingen fast 50 Jahre ehrenamtlich engagiert und sich für viele Projekte für die Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Gerade seine menschliche Art haben ihn bei seinem Wirken immer besonders ausgezeichnet,“ so Bürgermeister Steffen Wernard abschließend.

Gerhard Liese wohnt in Usingen, ist verheiratet und hat drei Kinder. Bereits 2015 wurde er mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.



zurück
Seite als PDF anzeigennach oben